The Music of What Happens – von Bill Konigsberg

Gesprochen von: Moritz Pliquet, Louis Friedemann Thiele

Schön schmalzige Homo-Liebesgeschichte 

Zwei Jungs im heißen Arizona. Sie lernen sich kennen und nähern sich an. Der eine mit finanziellen Sorgen und einer labilen, alleinerziehenden Mutter, der andere mit Diskriminierungserfahrungen aufgrund seiner Latino-Wurzeln, ebenfalls mit alleinerziehender Mutter. 

Vier Probleme kommen zutage: 

  • überforderte Mutter und finanzielle Not, 
  • überforderter, unempathischer Vater 
  • Rassismus 
  • Vergewaltigung („Nein heißt nein“) .


Bemerkenswert: Die Schwulitäten selber sind kein Problem. Angenehm, dass es so gesehen kein Coming-Out-Kram ist, weil man als „Betroffener“ sich davon auch schon sattgelesen hat. 

Alles soweit gut miteinander verbunden. Allerdings auch im US-amerikanischen Wertekanon zu verorten. So finde ich z.B. die Züchtigkeit der beiden etwas fremd und bieder, als hätten pubertierende Jungs nicht ständig Lust aufeinander. So wird von Sex geredet, aber darüber schwebt insgesamt ein böser Schatten. Einerseits beklagt sich Max darüber, dass er als großer starker Latino angehimmelt wird, andererseits steht auf die schmale Schlacksigkeit von Jordan, also letztlich auch auf eine Äußerlichkeit. Da sind mir die Protagonisten etwas zu sehr korrekt, sodass sie seicht wirken. 

Am Ende kommt mir der letzte Monolog zu sehr nach „Ich erkläre Euch zur Sicherheit nochmal die Welt“ vor, da hätte man letzten Punkt einige Zeilen früher setzen können. Oder sollte auf eine Fortsetzung hingeleitet werden? Platz dafür wäre, aber die noch nicht auserzählten Fragen müssten dann etwas „erwachsener“ werden. 

Zu den Sprechern: Beide Ich-Erzähler wechseln sich ab, und mich hat vor allem die angenehm warme Stimme von Max eingelullt. Bei Jordan störten mich manchmal fehlpäzise ausgesprochene Worte, wie z.B. für „zig“ sagt er „zick“ statt „zich“. Aber da jammere ich auf hohem Niveau. Insgesamt passen die Stimmen zu der etwas … unspannenden Story, also alles gut, hört man so weg, mummelt einen schön ein, lässt an die eigene Jugend denken usw.