Grün – grün – grün
sind alle meine Inseln,
grün – grün – grün
ist alles was ich mag…
So oder so ähnlich war der Text eines Kinderliedes – eines der wenigen, die ich textlich behalten konnte.
Es drängt mich im Urlaub auf sonnige, fruchtbare, doch vor allem auf grüne Inseln. Angefangen mit Sizilien im Oktober über La Palma mit Umweg über Bali landete ich im Januar 2006 auf Madeira. Und mein Verlangen war für jene zwei Wochen so gestillt, wie bisher noch nicht wieder.
Die Eindrücke von Madeira sind schwer zu beschreiben. Wir landeten auf einem spektakulären Flughafen, blickten auf geheimnisvolle Inseln vor dem dunstigen Horizont, fuhren über EU-subventionierte Autobahnen und sahen eine zerklüftete Landschaft.
Doch alles schien überwuchert zu sein von jener üppigen Pracht der Pflanzen, die in jenem feucht-milden Klima gedieh. Wenn ich über Madeira spreche, sage ich immer, man könne ein Vollkornbrötchen essen, die Körner wie dabei herunter fallen, würden gewiss nach kurzer Zeit keimen und neue Frucht tragen.
Dieser wunderschöne Blumentopf in der Größe einer Insel – etwa genauso groß wie meine bisherige Perle La Palma – ist wahrhaftig jenes Pflanzenparadies, welches ich bis dahin nur in TV-Dokus als bloße Übertreibung abgetan habe. Umrahmt von einem Atlantik, der mit seiner winterlichen Rauheit der Vegitation den Rahmen gibt.
Doch nicht nur die Natur ist beeindruckend. Blickt man in die tiefsten Schluchten oder auf die höchsten Berge, so sieht man doch überall Terrassen und kleine Häuser – Zeichen der Eroberung durch den Menschen. Seit über 500 Jahren hat sich die Zivilisation ihren Weg gebahnt. Wenn ich dann überlege, mit welcher Technik früher die Leute die Insel urbar gemacht haben, so verneige ich ehrfürchtig mein Haupt.
Heutzutage wird mit Maschinen ein Tunnel nach dem anderen und eine Brücke nach der nächsten gebaut. Bis in die entlegensten und kaum bevölkerten Ecken der Insel baggern sich die Ingenieure voran. Doch früher wurde jeder Stein getragen, ohne Stahl und Beton wurde gebaut und erschlossen. Wahrhaft eine Meisterleistung.
Madeira. Es lohnt sich. Die Bilder sind nur ein kleiner Einblick. Weitere Eindrücke von mir werde ich diesem Text zufügen. Und ich hoffe, dass ich neue erlebe, wenn ich einst zu dieser Insel zurückkehre.