von Terry Brooks
Wie sehr hat mich Terry Brooks mit seinen ersten Büchern doch gefesselt. Da musste ich so manche Nacht durchmachen, um die Abenteuer von Shea und Flick, Allanon, Wil und so weiter zu verfolgen. Und wie erfreut war ich, dass Mr. Brooks nicht müde wurde, die Geschichte fortzuspinnen. Shannara war mein persönlicher Einstieg in die Fantasy-Literatur.
Die Geschichten sind allesamt gut geschrieben, keine Frage, handwerklich saubere Werke. Da störte mich zunächst auch nicht, dass viele Motive dem Herrn der Ringe abgekupfert wurden. Zumindest die Sprache war etwas gefälliger als der hochherrschaftliche Ton von Tolkien bzw. dessen erster deutscher Übersetzung.
Doch irgendwann wiederholten sich alle Personen, alle Aufträge, alle Settings, alle Stories. Im Wesentlichen geht es darum, dass irgendjemand von jemand anderem einen Auftrag bekommt – dazu etwas Magie an die Hand – irgendetwas zu tun, doof nur, dass die Bösewichte dagegen sind. Hat man beim Genre Fantasy ja schon gelegentlich mal gehört. Brooks schreibt also nicht nur bei Tolkien ab, sondern zunehmend bei sich selber.
Auch diesmal erklärt Terry Brooks die Vorgeschichte vom „[[ASIN:3442242673 Shannara I Das Schwert – Der Sohn – Der Erbe]]“. Und schlägt damit die Brücke aus der Jetzt-Zeit in die magische Welt der Zukunft. Was mit [[ASIN:3442242576 Dämonensommer. Dämonenjäger 01.]] anfing und über [[ASIN:344224496X Die Großen Kriege 1. Kinder der Apokalypse]] fortgeführt wurde, geht jetzt ins bekannte Shannara-Universum über. Die Rassen (Elfen, Menschen, Trolle, Dämonen) trennen sich, bekämpfen sich, die Menschen versuchen die anderen Rassen zu dominieren und natürlich gibt es wieder superböse Menschen, die die Macht an sich reißen wollen. Jaja, hatten wir schon, wie gesagt. Ich finde es ein bisschen schade, wenn hier nun die mysteriöse Vorgeschichte der allerersten Geschichte aufgedeckt und „visualisiert“ wird, andererseits wird es somit zu einer greifbaren Geschichte von einzelnen Personen und löst sich damit aus der allgemeinen „Weltgeschichte“.
So ein bisschen versucht Terry Brooks wieder einmal die aktuellen Probleme unserer heutigen Welt zu verarbeiten: Rassismus, Bigotterie, Umweltverschmutzung, Kriegsangst, Gentechnik usw. Nun, warum nicht. Die Blicke in die Abgründe der Seelen, die Hintergründe der Boshaftigkeit, die Motive von Gut und Böse bleiben dabei aber für meine Verhältnisse reichlich unspirituell. Die Charaktäre denken nur für den Moment („Ich will Macht!“) und nicht über ihr Leben hinaus. Und die Aufopferungsbereitschaft der Helden wird auch einfach nur so in die Welt gesetzt; eine Religion ist dafür nicht notwendig.
Insgesamt bleiben die Geschichten inzwischen aber sehr vorhersehbar. Weil man eben schon alles zigmal bei Brooks gelesen hat (wenn man sich die inzwischen sehr umfangreiche Reihe reingezogen hat). Irgendwie eine Never-Ending-Story, die Frage ist nur, ob man es in dieser Ausprägung braucht. Die ersten beiden Trilogien [[ASIN:3442242673 Shannara I Das Schwert – Der Sohn – Der Erbe]] und [[ASIN:344224272X Shannara II Die Elfensteine – Der Druide – Die Dämonen]] sind noch die besten, und wer mag, kann sich in der Sehnsucht nach Fortsetzungen auch noch den Rest antun. Wirklich bereichernd ist das dann aber m.E. nicht mehr.
Der Vollständigkeit halber werde ich mir aber natürlich auch die beiden nächsten Bände reinziehen.