Sehr geehrte Damen und Herren,
ich bin es einfach leid! Ich kann diese Dauerschleife der Musik auf WDR2 nicht mehr ertragen. Es ist ein bisschen wie „Und täglich grüßt das Murmeltier“, wenn ich morgens am Frühstückstisch sitze und stets die gleichen Dudel-Stücke höre. Und immer wieder die gleichen Lieder von gleichen Künstlern. Und aus den 80ern immer wieder „Come on, Eileen“. Es nervt!
Bei diesen Wiederholungen, wo nach den Nachrichten gerne mit immer dem gleichen Lied gestartet wird, weiß ich fast nicht mehr, welche Zeit vergangen ist. Habe ich dieses Stück gestern schon mal gehört, oder war es eher vorgestern. Nun, wenn man darauf achtet, merkt man, dass es wahrscheinlich gestern UND vorgestern war. Und Vorvorgestern, und eigentlich sogar schon seit Wochen jeden Tag. Es nervt!
Wahnsinnig machen auch diese Phasen, in denen ein Lied über Monate mehrfach am Tag gespielt wird. Und der Knaller sind dann die mehr oder weniger überflüssigen Coverversionen, die anschließend durchgenudelt werden. Bestes Beispiel und mit mein größtes Ätz-Lied: „Shine bright like a diamond“. Nein, nicht nur die erste Version wurde bis zum Erbrechen gesendet, wenn man mit dieser Hauptphase durch ist, muss man auch noch den Abklatsch hören, weil sonst könnte man ja entwöhnt werden. Weitere Beispiele: „I follow rivers“, „Super girl“ und „Ain’t nobody“. Es nervt!
Nun habe ich gehört, dass auch der WDR5-Kulturkanal auf diesen Dudelfunk umgestellt wird. Klar, könnte ja auch sein, dass ich auf irgendeinem Sendeband dem gesundheitsschädlichen Musikformat entkommen könnte, indem ich mal was anderes hören könnte. Ich finde, das setzt dem Faß die Krone auf. Ich bin zwar kein regelmäßiger WDR5-Hörer, aber die Sendepolitik oder das Marketing dahinter ist doch unerträglich. Es nervt!
In einer Sendung mit Tom Buhrow im WDR-Fernsehen vor einigen Monaten hat sich Valerie Weber hingestellt und die Musikauswahl in den WDR-Sendern verteidigt. Zum einen habe ich festgestellt, dass auch andere Hörer/-innen mit dem Format immer weniger zufrieden sind. Zum anderen musste ich aber erfahren, dass Valerie Weber ob der Kritik offensichtlich beratungsresistent ist. Sie ist in keiner Weise auf die Argumente eingegangen, hat kaum anerkannt, dass sich Menschen gequält fühlen von der Berieselung, hat so vehement und überzeugt ihre Musikpolitik verteidigt, dass ich davon ausgehe, es ist unter ihrer Amtszeit keine Besserung in Sicht. Ihr Ziel mag die Steigerung der Hörerzahlen sein. Aber wenn ich Dudelfunk möchte, kann ich in Dortmund auch die Radio 91,2 einschalten, dort ist das Niveau nur hinsichtlich der Wortbeiträge noch grottiger. Es nervt!
Ich möchte betonen, dass ich keinerlei Kritik an den Wortbeiträgen üben möchte. Zwar könnte die halbstündige Werbung auch abwechslungsreicher gestaltet werden („Seitenbacher“, „Carglas repariert“, „Höpfner Höpfner“, „Eine neue Küche ist wie ein neues Leben“ – Es … ja … es nervt!). Aber insgesamt halte ich in dieser Hinsicht den journalistischen Part für gut hörbar und abwechslungsreich.
Aber das reicht nicht, um mich länger bei dieser psychisch beeinträchtigenden Musik zu halten. Ich kündige hiermit.
Ich werde nun meine Senderauswahl umstellen. Dann lieber Klassikradio. Oder gleich Musikstreaming von AppleMusic oder Spotify.
Ich glaube, viele Mithörer werden über kurz oder lang diesem Weg folgen. Ich glaube, der WDR beschreitet mit der Strategie von Valerie Weber einen Holzweg.
Ich sage nun Tschüss, Steffi Neu und Heike Knispel und wie sie alle heißen, die Moderatoren, die mir mit ihrem jeweiligen Stil über die Jahre ans Herz gewachsen sind. Adios, WDR. Ich kündige.
Mit freundlichen Grüßen